Familientherapie

Familientherapie


Das Ziel der Familientherapie ist es,  positive Veränderungen in der Beziehungen zwischen den Mitgliedern einer Familie zu bewirken. Dabei ist wichtig, dass die Qualität der Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern unterstützt sowie die Entwicklung von Verständnis und Empathie füreinander geschaffen wird. Das Gespräch und das gegenseitige Verständnis ist ein wesentlicher Faktor für das Funktionieren des familiären Systems und für das Wohlergehen der einzelnen Familienmitglieder.



Verhaltensmuster, Geheimnisse und Tabus in der Familientherapie

Wir alle haben in unserer Herkunftsfamilie Verhaltensmuster, Regeln und Werte gelernt.


Auch können wir zum Beispiel mit Familiengeheimnissen, Tabuthemen, oder Belastungen wie: Alkoholmissbrauch, Gewalt, Depressionen, Krankheit, sexuellen Übergriffen oder Verlust konfrontiert worden sein.


All diese Erfahrungen prägen den Menschen und er trägt sie tief, manchmal verdrängt, in sich. Diese Altlasten können sich auf die späteren Beziehungen und Familien negativ auswirken.

Um die Zusammenhänge zwischen den gemachten Erfahrungen in der Herkunftsfamilie, im Hinblick auf unser gegenwärtiges Verhalten, zu erkennen und dann das Verhalten  zu verändern, dient die Arbeit der „systemischen Familientherapie“

Was bedeutet das für uns und unsere Kinder

Kinder sind hochsensible, empfindsame Wesen. Sie erspüren Stimmungen und Schwingungen wie ein Seismograph.


Kinder erspüren was in ihrem Familiensystem gebraucht wird. So erlernen sie Rollen und Verhaltensmuster, um ein Funktionieren in ihrem Familiensystem zu unterstützen. Diese Rollen gleichen in der Familie zum Beispiel Disharmonien oder Ungleichgewicht aus


Beispiel:  depressive Eltern – das Kind entwickelt sich zum „Fröhlichstimmer“  


Beispiel:  Alkoholiker oder hilflose Eltern  - das Kind entwickelt sich zu einem „parentifizierten Kind“ das heißt: die Umkehr der sozialen Rolle zwischen Eltern und Kind. Das Kind übernimmt die „Eltern Funktion“                                    


Beispiel: Streit oder Gewalt in der Familie – das Kind entwickelt sich zu einem „Schlichter“ Das Kind versucht auszugleichen und zu schlichten. Auch damit ist  es völlig überfordert.


Diese Rollen nützen der Familie um Disharmonien auszugleichen.


Diese in unserem “Herkunfts – Famieliensystem“ erlernten Rollen,  begleiten  viele Menschen  ihr ganzes Leben lang.

„Parentifizierte Kinder“ findet man sehr häufig, später in helfenden Berufen.


Kinder aus Alkoholiker- Familien, erfahren später sehr häufig eine „Co- Abhängigkeit“ in ihrer Beziehung. Denn die in jungen Jahren gelernten Verhaltensmuster begleiten uns häufig unser Leben lang. Sie sind uns vertraut und haben sich subjektiv bewährt.

Probleme in der Familie

Das kann zum Beispiel der Fall sein

 

  • bei Eheproblemen der Eltern,   
  • nach einer Trennung der Eltern,   
  • bei schwierigen Geschwisterbeziehungen, wenn ein Altersunterschied besteht,  
  • wenn ein Krankheitsfall die Familie belastet (Krebs oder eine andere schwere Erkrankung)  
  • wenn ein Familienmitglied Essstörungen / Magersucht hat 
  • wenn Probleme innerhalb der verschiedenen Generationen in der Familie auftreten
  • wenn Familienrituale die Kinder belasten, ohne dass sie es aussprechen mögen
  • wenn Kinder schulische Probleme haben oder Probleme mit Schulkameraden und dies zu Hause nicht erzählen,
  • wenn die Familienmitglieder von Patchworkfamilien noch im Gewöhnungsprozess sind.

Kinder sind mit diesen Problemen meistens überfordert. Es gibt ihnen nicht die Möglichkeit in einem geschützten und geborgenen Rahmen Kind sein zu dürfen.

Unter diesen Umständen beginnen zum Teil einzelne Familienmitglieder zu symtomatisieren.


Es können körperliche Symptome, Verhaltensstörungen, Bettnässen, Klauen, Lügen, Panikatacken, Aggressionen, Depressionen, Leistungsabfall oder kompletter Rückzug auftreten


Die Beweggründe sind nicht immer leicht zu erkennen. Die Familienmitglieder wissen dann nicht, wie sie mit dem für sie unberechenbaren Verhaltensweisen von Kindern, Geschwistern, auch Eltern, Großeltern oder weiteren Verwandten umgehen sollen. 

Familien und Gesellschaft


Zu den tiefsitzenden Angewohnheiten zählt mitunter auch die Tatsache, dass Eltern sich sehr an der Gesellschaft und ihrem Erscheinungsbild in der Gesellschaft orientieren und weniger auf sich selbst konzentrieren. In der Familientherapie kommen wir zu uns selbst, konzentrieren uns auf die Familie und decken auf, wo und wann es Situationen gibt, wo wir besonders drauf achten müssen bei uns zu bleiben.

Ab wann sollten Sie sich für eine Familientherapie entscheiden?


Für eine Familientherapie sollten Sie sich dann entscheiden, wenn Sie das Gefühl haben, die Situation nicht mehr allein und ohne Unterstützung regeln zu können. Wenn Sie selbst merken, dass sie die Probleme ohne Hilfe von außen nicht mehr in den Griff bekommen. Wenn der Leidensdruck immer größer wird und der Abstand zwischen Konflikt und Eskalation immer kürzer wird.

Was ist systemische Familientherapie?


Die systemische Familientherapie deckt das Wesen der aktuellen Kommunikation und Situationen in der Familie auf und beginnt mit der Behandlung an diesem Punkt.